Zusammenfassung
Wenn Ihre Abschlussarbeit auf Englisch verfasst ist, Ihre Quellen – und manchmal die besten Fachbegriffe – jedoch nicht, müssen Sie fremdsprachiges Material sorgfältig integrieren. Verwenden Sie Anführungszeichen (keine Kursivschrift) für direkte Zitate; geben Sie unmittelbar danach oder in Anmerkungen genaue Übersetzungen (eigene oder zitierte) an; und setzen Sie kurze, nicht zitierte Fremdwörter nur dann kursiv, wenn sie keine eingedeutschten Lehnwörter sind. Für biologische Namen werden Gattung und Art kursiv gesetzt (Thymus vulgaris). Wählen Sie ein einheitliches Romanisierungs-/Transliterationssystem, behalten Sie Diakritika bei und befolgen Sie die Regeln Ihres Styleguides für Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung und Literaturverzeichnis.
Wichtige Schritte: (1) Entscheiden Sie, ob Sie das Original, eine Übersetzung oder beides benötigen. (2) Für einzelne Wörter/kurze Phrasen als Begriffe kursiv setzen und beim ersten Mal erläutern; für lange Passagen Blockzitate verwenden und eine Übersetzung angeben. (3) Alle Übersetzungen angeben (auch eigene). (4) Niemals aus einer Übersetzung ins Englische "re-übersetzen" – zitieren Sie die Originalsprache oder die offizielle englische Ausgabe. (5) Standardisieren Sie die Romanisierung, nicht-lateinische Schriften und Anführungszeichen; verwenden Sie [sic] und Klammern sparsam und transparent.
Fazit: Signalisieren Sie Fremdheit klar, erleichtern Sie sofort das Verständnis und bleiben Sie konsistent. Das untenstehende Rahmenwerk und die Vorlagen ermöglichen es Ihnen, Latein, Griechisch, Arabisch, Chinesisch, Französisch und mehr hinzuzufügen – ohne Leser oder Prüfer zu verwirren.
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Wie man Wörter aus Fremdsprachen in seine Abschlussarbeit oder Dissertation integriert
Ein praktischer, stil-sicherer Leitfaden für Zitate, Übersetzungen, Transliteration und Terminologie
Eine Abschlussarbeit oder Dissertation auf Englisch zu schreiben bedeutet oft, eine Balance zwischen Treue zu fremdsprachigen Quellen und Lesbarkeit für ein englischsprachiges Publikum zu finden. Gut gemacht klären Fremdwörter Nuancen, zeigen philologische Sorgfalt und verbinden Leser mit Primärquellen. Ungeschickt eingesetzt verwirren sie, lenken ab oder verletzen Stilkonventionen. Dieser Leitfaden skizziert die Entscheidungen, die Sie treffen müssen – und wie Sie sie konsequent anwenden – damit Ihre Arbeit präzise, transparent und veröffentlichungsreif bleibt.
1) Direkte Zitate in einer Fremdsprache (kurz & lang)
Kurze Zitate (laufend): Verwenden Sie die standardmäßigen englischen Anführungszeichen; nicht kursiv setzen, nur weil die Wörter fremd sind. Integrieren Sie das Zitat grammatikalisch.
Augustinus gestand, dass er als Student einen Geist hatte, der „delectabat ludere“, und seine spätere Prosa zeigt dieselbe Freude an Wortspielen.
- Kursivsetzung: Für Zitate empfehlen die meisten Leitfäden die Antiqua (aufrechte Schrift); wenn Ihre Ausgabe das Fremdwort kursiv setzt, können Sie es in Ihrem Text dennoch in Antiqua setzen. Reservieren Sie Kursivschrift für Hervorhebungen, die Sie hinzufügen (und kennzeichnen Sie diese: „emphasis added“).
- Interpunktion: Folgen Sie der englischen Interpunktion und dem Abstand; bewahren Sie Diakritika genau (z. B. piété, niñez).
Blockzitate (lang): Für Passagen, die über der Schwelle Ihres Leitfadens liegen (z. B. >40 Wörter APA; >3 Zeilen Chicago), als Block einrücken, keine Anführungszeichen. Geben Sie eine Übersetzung in der Nähe an.
„ὁ ἄνθρωπος φύσει πολιτικὸν ζῷον.“
Übersetzung unmittelbar danach (empfohlen): „Von Natur aus ist der Mensch ein politisches Wesen.“
-
Zeilenumbrüche: Bewahren Sie sinnvolle Zeilengliederung bei Poesie/Drama; kennzeichnen Sie Auslassungen mit Auslassungspunkten in Klammern
[…], wenn Sie Material entfernen. -
[sic]und Klammern: Verwenden Sie[sic]sparsam, um Fehler in der Quelle zu kennzeichnen; verwenden Sie eckige Klammern für Ihre Einfügungen oder Erläuterungen innerhalb des Zitats.
2) Bereitstellung von Übersetzungen (und deren Dokumentation)
- Laufende Übersetzung: Nach dem Zitat geben Sie die Übersetzung in Klammern an: „delectabat ludere (hatte Freude am Spielen).“ Halten Sie sie im Text knapp; Kommentare reservieren Sie für Anmerkungen.
- Fußnoten-/Endnotenübersetzung: Für die Lesbarkeit verschieben Sie lange Übersetzungen oder alternative Fassungen in eine Anmerkung, besonders wenn Sie die ursprüngliche Wortstellung im Text bewahren müssen.
- Quellenangabe: Wenn Sie eine veröffentlichte Übersetzung verwenden, geben Sie diese ausdrücklich an und führen Sie das Werk in Ihren Quellen auf. Wenn Sie selbst übersetzen, sagen Sie dies einmal zu Beginn („Sofern nicht anders angegeben, sind Übersetzungen von mir“). Wenn Sie später eine veröffentlichte Übersetzung wörtlich zitieren, geben Sie diese spezifische Stelle im Text oder in einer Anmerkung an.
- Keine „Rückübersetzung“: Übersetzen Sie niemals ein englisches Werk aus einer fremdsprachigen Übersetzung zurück ins Englische. Zitieren Sie die maßgebliche englische Ausgabe oder die Ausgangssprache direkt.
3) Verwendung fremdsprachiger Begriffe (keine Zitate)
Wenn Sie einen isolierten nicht-englischen Begriff als Fachbegriff verwenden und nicht zitieren, kennzeichnen Sie seine Fremdheit und helfen Sie dem Leser.
- Kursiv bei erster Erwähnung und Erläuterung: „Das japanische Konzept amae (Abhängigkeit, geboren aus nachgiebiger Liebe) erscheint in den Interviews immer wieder.“ Nach der ersten Erwähnung erlauben viele Leitfäden Antiqua, wenn der Begriff häufig vorkommt; wählen Sie eine Variante und bleiben Sie konsequent.
- Lehnwörter und eingedeutschte Begriffe: Wörter, die im Englischen weitgehend eingedeutscht sind, bleiben typischerweise in Antiqua: status quo, per se, ad hoc, ceteris paribus, deja vu (oft „déjà vu“ mit Diakritika). Prüfen Sie die Liste Ihres Stilhandbuchs oder die Praxis Ihrer Zeitschrift.
- Wissenschaftliche Namen: Kursivieren Sie Gattung und Art (Thymus vulgaris), wobei nur die Gattung großgeschrieben wird; höhere taxonomische Ränge (Lamiaceae) sind in Antiqua.
- Pluralbildung und Großschreibung: Bilden Sie die Mehrzahl englischer Ausdrücke normal („two rasikas“), es sei denn, Sie übernehmen aus disziplinären Gründen die Mehrzahlform der Ausgangssprache (erklären Sie dies bei der ersten Verwendung). Folgen Sie bei Eigennamen der Großschreibung der Ausgangssprache; ansonsten verwenden Sie die englische Satzschreibung.
4) Transliteration, Romanisierung und Diakritika
Für nicht-lateinische Schriftsysteme (Arabisch, Chinesisch, Griechisch, Hebräisch, Kyrillisch usw.) wählen Sie ein Romanisierungssystem und dokumentieren Sie es in Ihrer Stilnotiz. Beispiele:
- Arabisch: ISO 233; DMG; ALA-LC. Entscheiden Sie sich für Hamza/ʿAyn-Zeichen und Makron; z. B. taʿlīm, ʿulamāʾ.
- Chinesisch: Hanyu Pinyin (primär); fügen Sie Tonzeichen hinzu, wenn sie für die Bedeutung entscheidend sind (Mǎ vs Ma), oder Tonzahlen in linguistischen Kontexten.
- Russisch: ALA-LC oder wissenschaftliche Transliteration: Černyševskij vs Chernyshevsky—wählen Sie einmal und bleiben Sie konsistent.
- Griechisch: Entweder transliterieren (logos) oder Griechisch angeben (λόγος); wenn beides erscheint, geben Sie Ihre Regel an.
Diakritika: Behalten Sie sie im Fließtext und in den Verweisen bei. Wenn Ihre Tastatur oder Schriftart sie entfernt, korrigieren Sie die Codierung; lassen Sie Diakritika, die Wörter unterscheiden, niemals stillschweigend weg.
5) Platzierungsoptionen für Übersetzungen: nebeneinander, im Text oder als Anmerkung
| Anwendungsfall | Beste Platzierung | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|---|
| Kurze Phrasen, zentral für das Argument | Klammern im Text | Sofortige Klarheit | Kann einen dichten Satz überladen |
| Lange Passagen, die genaues Lesen erfordern | Blockzitat + Übersetzung direkt danach | Leser sieht Original und Englisch zusammen | Nimmt vertikalen Platz ein |
| Fachausgaben oder viele Sprachen | Parallele Block- oder Fußnotentextübersetzung | Hält die Hauptgeschichte flüssig | Leser müssen sich durch Fußnoten navigieren |
6) Anführungszeichen, Interpunktion und Typografie
- Anführungszeichen: Verwenden Sie den englischen Anführungszeichenstil für den Haupttext; innerhalb fremdsprachiger Zitate behalten Sie die Anführungszeichen der Quelle bei. Für verschachtelte Zitate wechseln Sie je nach Stil zwischen einfachen und doppelten Anführungszeichen.
-
Interpunktion innerhalb/außerhalb von Anführungszeichen: Folgen Sie Ihrem Stilhandbuch (US- und UK-Regeln unterscheiden sich); behalten Sie eckige Klammern und
[sic]innerhalb des Zitats, wenn sie den zitierten Text kommentieren. - Auslassungspunkte: Verwenden Sie Auslassungspunkte für Auslassungen; wenn Sie über Satzgrenzen in Blockzitaten auslassen, sorgen Sie für Klarheit und vermeiden Sie Bedeutungsveränderungen.
- Typografie: Verwenden Sie eine Unicode-fähige Schriftart, die die benötigten Schriftsysteme unterstützt; prüfen Sie die PDF-Ausgabe, damit Diakritika, Rechts-nach-Links-Schriften (Arabisch, Hebräisch) und Zeilenumbrüche korrekt dargestellt werden.
7) Quellenangaben in mehreren Sprachen
- Literaturliste: Zitieren Sie Werke in der Originalsprache. Optional können Sie eine englische Übersetzung des Titels in Klammern nach dem Original angeben, gemäß Chicago/APA-Vorgaben: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus [The Protestant Ethic and the Spirit of Capitalism].
- Autorennamen: Bewahren Sie die ursprüngliche Reihenfolge und Diakritika; anglisieren Sie Vornamen nicht, es sei denn, der Autor tut dies in Veröffentlichungen.
- Edition zitiert: Wenn Sie eine Übersetzung zitieren, geben Sie den Übersetzer und die Ausgabe an; wenn Sie das Original zitieren, geben Sie diese Ausgabe an – auch wenn Sie zusätzlich eine Übersetzung konsultiert haben.
8) Häufige Fallstricke (und schnelle Lösungen)
| Fallstrick | Problem | Beheben |
|---|---|---|
| Kursivschrift für jedes fremdsprachige Zitat | Irreführend: Kursivschrift suggeriert Betonung | Verwenden Sie für Zitate die Antiqua; kursiv nur für nicht zitierte Fachbegriffe oder Artnamen |
| Nicht ausgewiesene Übersetzungen | Undurchsichtige Quellenangabe; Problem der akademischen Integrität | Geben Sie veröffentlichte Übersetzungen an; erklären Sie andernfalls „Übersetzungen sind meine". |
| Rückübersetzung ins Englische | Ungenauigkeit und ethisches Risiko | Zitieren Sie die Originalsprache oder eine offizielle englische Ausgabe |
| Gemischte Romanisierungssysteme | Inkonsistenz; Indexprobleme | Wählen Sie ein System; fügen Sie eine einzeilige Anmerkung zur Methode hinzu |
| Diakritika weglassen | Verändert die Bedeutung; beeinträchtigt die Suchbarkeit | Verwenden Sie Unicode; behalten Sie Diakritika im Text und in Referenzen bei |
9) Vorlagen, die Sie kopieren können
Einbindung mit Übersetzung: „Comme l’écrit Bourdieu, ‘l’habitus’ (the system of durable, transposable dispositions) strukturiert Praktiken."
Blockzitat + Übersetzung:
إنما الأعمال بالنيات
„Handlungen werden nach den Absichten beurteilt."1
Übersetzerhinweis: „Sofern nicht anders angegeben, sind die Übersetzungen meine eigenen; die arabische Transliteration folgt ALA-LC."
Wissenschaftlicher Name: „Die Ausbeute an ätherischem Öl war am höchsten bei Thymus vulgaris."
10) Barrierefreiheit, Lesbarkeit und digitale Überlegungen
- Screenreader: Bieten Sie englische Übersetzungen nahe am Fremdtext an; vermeiden Sie Bilder von Texten für nicht-lateinische Schriften.
- Suchbarkeit: Schließen Sie sowohl originale als auch übersetzte Begriffe für Schlüsselkonzepte mindestens einmal ein, damit Leser sie über Index/Suche finden können.
- Rechts-nach-links-Schriften: Richtige Richtungsmarker verwenden (die meisten Textverarbeitungsprogramme unterstützen dies); Ausrichtung und Interpunktion im PDF überprüfen.
11) Mini-Stilblatt (zum Kopieren/Einfügen zu Projektbeginn)
Zitate: Fremdsprachige Zitate in Antiqua; englische Anführungszeichen; Blockformat für >40 Wörter.
Übersetzungen: In Klammern nach kurzen Zitaten; direkt nach Blockzitaten; Hinweis „translations are mine“, sofern nicht zitiert.
Fachbegriffe: Beim ersten Gebrauch kursiv und erläutert; danach in Antiqua, wenn häufig.
Artnamen: Gattung + Art kursiv; höhere Taxa in Antiqua.
Romanisierung: ALA-LC für Arabisch; Hanyu Pinyin für Chinesisch; Diakritika beibehalten.
Referenzen: Originaltitel mit optionalem Englisch in Klammern; Diakritika bewahren; Übersetzer zitieren, wo zutreffend.
12) Ausgearbeitete Beispiele im Kontext
Geisteswissenschaften: „Hannah Arendts Lesart von Weltlosigkeit (worldlessness) rahmt Totalitarismus als Zerstörung geteilter Realität neu.“
Sozialwissenschaften (Interview): Befragter 7 verwendete den Mandarin-Begriff „关系 (guānxi, persönliche Verbindungen)“ zur Beschreibung von Einstellungspraktiken.
STEM (Etymologie/Begriff): „Das lateinische in vivo ('im Lebenden') steht im Gegensatz zu in vitro ('im Glas') Experimenten.“
13) Abschließende Checkliste vor Einreichung
- Jedes fremdsprachige Zitat ist in Antiqua mit englischer Interpunktion gesetzt; Blockzitate wo erforderlich.
- Übersetzungen sind vorhanden, genau und zugeordnet; Hinweis „translations are mine“ falls zutreffend.
- Fachbegriffe kursiv und beim ersten Gebrauch erläutert; danach konsistent.
- Romanisierung/Diakritika konsistent; System angegeben; nicht-lateinische Schriften korrekt im PDF dargestellt.
- Keine Rückübersetzungen; maßgebliche Ausgaben zitiert; Übersetzer genannt.
- Referenzen bewahren Originaltitel; optionale englische Übersetzungen in Klammern gemäß Stilrichtlinie.
1 Wenn eine bekannte Übersetzung verwendet wird, Übersetzer und Ausgabe angeben; wenn Ihre, "transl. mine." angeben.