Kreatives akademisches und wissenschaftliches Schreiben für moderne Leser
Carl Jung behauptete, dass „der kreative Geist mit den Objekten spielt, die er liebt“, ein Gedanke, der auf die intellektuelle Arbeit moderner Akademiker und Wissenschaftler sehr anwendbar zu sein scheint. Viele Gelehrte verbinden die Ideen von Kreativität und Spiel vielleicht nicht sofort mit ihrer Forschung und ihrem Schreiben, aber es gibt einen aktuellen Trend, wissenschaftliches Schreiben kreativer und ansprechender zu gestalten, zugänglicher für allgemeine Leser sowie Fachleute und mehr wie Fiktion, indem eine Geschichte erzählt wird – die Geschichte anspruchsvoller Forschung, ihrer Verfahren und ihrer Ergebnisse. Ein solcher Trend könnte als Chance für wissenschaftliche Autoren gesehen werden, über die Konventionen ihrer Fachgebiete und die Grenzen ihrer gewohnten Perspektiven hinauszugehen, neue Ideen und innovative Methoden zu entwickeln und letztlich Wissen auf ungewöhnliche, unerwartete und erhellende Weise zu teilen und voranzubringen.
Vielleicht ist der einfachste Weg, einen kreativeren Schreib- und Forschungsstil zu fördern, die Ideen einfach fließen zu lassen. Wenn Sie eine Idee formulieren oder finden, die neu für Sie ist, notieren Sie sie, bevor sie aus dem Gedächtnis verschwindet, und tun Sie dies sogar (vielleicht besonders), wenn die Idee besonders seltsam, etwas merkwürdig oder sogar geradezu bizarr erscheint. Behalten Sie diese Idee dann in Ihren Gedanken, während Sie Ihre Forschung verfolgen, und schreiben Sie alle neuen Entwicklungen auf, sobald sie auftreten. Viele dieser Ideen werden Sie vielleicht nie verwenden, aber gelegentlich zahlt sich eine aus und findet ihren Platz in Ihrer Forschung, indem sie Ihnen hilft, einzigartige Fragen zu formulieren und diese auf bahnbrechende Weise zu beantworten. Neue Ideen, die etablierte Theorien und Konzepte untergraben, werden nicht von allen Wissenschaftlern begrüßt, aber als gut informierter Experte auf Ihrem Gebiet, der mit dessen Standards und Konventionen vertraut ist, werden Sie wahrscheinlich nicht so weit auf einen intellektuellen Ast hinausgehen, dass er unter Ihnen bricht. Den Ast zu biegen hingegen kann eine sehr positive Sache sein.
Ein weiterer Ansatz zur Steigerung Ihrer Kreativität besteht darin, neue Ideen zu suchen und sie in Ihre Forschung und Ihr Schreiben einzubringen. Ideen können überall gefunden werden, und einige der faszinierendsten und inspirierendsten entdeckt man an den unwahrscheinlichsten Orten. Populäre Magazine können Gedankenanstöße bieten, die ebenso interessant sind wie die in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, und soziale Medien sowie akademische Blogs und Websites können Sie auf intellektuelle Abenteuer mitnehmen, die Sie sich nicht vorgestellt hatten. Ideen, die in Ihrem Fachgebiet neu sind, könnten in anderen wissenschaftlichen Bereichen bereits etabliert sein, daher kann das Lesen über Ihr eigenes Fachgebiet hinaus eine reiche Quelle neuer Konzepte sein. Eine Idee aus einer Disziplin zu übernehmen und in einer anderen anzuwenden, kann es Ihnen ermöglichen, Ihre Arbeit aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten, und Sie könnten sogar Ihren Horizont so weit erweitern, dass Ihre Forschung wirklich interdisziplinär wird.
Ob Sie nun in Ihrem eigenen Fachgebiet lesen oder weit darüber hinaus forschen, seien Sie stets wachsam gegenüber Unstimmigkeiten, Anomalien und Paradoxien, selbst wenn sie innerhalb einer Disziplin akzeptiert werden. Fragen Sie sich, warum sie existieren. Sollten sie akzeptiert werden? Welches Phänomen oder Problem heben sie hervor? Überlegen Sie, wie Sie tiefer in die Materie eindringen oder vielleicht ähnliche Lücken in Ihrem eigenen Forschungsbereich unter einem neuen und aufschlussreicheren Licht betrachten könnten. Faszinierende Ideen und Ansätze können aus solchem Denken entstehen, die Ihre Arbeit letztlich in Richtungen lenken, die Sie überraschen und erfreuen könnten.
Wenn es an der Zeit ist, Ihre Forschung zu verfassen, versuchen Sie, die Informationen, die Sie kommunizieren möchten, als Erzählung zu gestalten. Das bedeutet nicht, dass Sie die Details jeder Phase Ihrer Arbeit vom ersten Geistesblitz bis zum letzten Absatz Ihres Artikels teilen sollten. Was Sie tun sollten, ist, eine Geschichte über die Verfahren und Ergebnisse Ihrer Forschung zu erzählen, wobei Sie sich auf die Aspekte Ihrer Arbeit konzentrieren, die Sie für Ihr erwartetes Publikum am überzeugendsten halten. Einen Artikel mit einer fesselnden Anekdote oder einem aufregenden Ereignis zu beginnen, vielleicht mit einem außergewöhnlichen oder ungewöhnlichen Vorfall, der Teil Ihrer Forschungserfahrung oder Ihres Prozesses war, kann eine ausgezeichnete Strategie sein, um die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen und sie zu inspirieren, weiterzulesen, um herauszufinden, wohin Ihre Geschichte sie führen wird.
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