Zusammenfassung
Pronomen sind für klare, lesbare akademische Prosa unerlässlich—aber nur, wenn sie präzise verwendet werden. Sie ermöglichen es Autoren, unbeholfene Wiederholungen zu vermeiden, indem sie Nomen ersetzen, doch jedes Pronomen muss in Zahl und Person mit seinem Bezugswort übereinstimmen und eindeutig auf ein bestimmtes Nomen oder eine Idee verweisen. Wenn Pronomen vage oder mehrdeutig sind, können Leser leicht den Überblick darüber verlieren, wer oder was besprochen wird, besonders bei komplexen Argumenten und technischen Beschreibungen.
Effektiver Pronomengebrauch in wissenschaftlichen Texten beruht auf drei Hauptprinzipien: (1) Übereinstimmung in der Zahl—Singularpronomen für Singularnomen, Pluralpronomen für Pluralnomen, einschließlich schwieriger Fälle wie unbestimmter Pronomen; (2) Übereinstimmung in der Person—die Beibehaltung eines konsistenten grammatikalischen Standpunkts (erste, zweite oder dritte Person) statt eines abrupten Wechsels; und (3) Klarheit des Bezugs—die Sicherstellung, dass Pronomen wie it, this, they und which unmissverständlich auf ein bestimmtes Nomen oder eine klar formulierte Idee verweisen. Dieser Artikel erklärt jedes dieser Prinzipien im Detail, beleuchtet aktuelle Debatten um das singuläre they und bietet praktische Strategien zur Überprüfung von Pronomen bei der Überarbeitung.
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Pronomen klar und effektiv verwenden
Es ist schwer vorstellbar, wissenschaftliche Prosa auf Englisch ohne Pronomen zu schreiben. Wenn akademische und wissenschaftliche Autoren gezwungen wären, jedes Mal, wenn sie sich auf eine Person, ein Objekt, ein Konzept oder einen Prozess beziehen, vollständige Nomen zu wiederholen, wären ihre Bücher und Artikel unhandlich, wortreich und ermüdend zu lesen. Pronomen ermöglichen es uns, Kohäsion zu bewahren, unnötige Wiederholungen zu vermeiden und Sätze flüssig zu halten. Doch gerade die Einfachheit von Pronomen kann sie gefährlich machen, wenn sie unachtsam verwendet werden. Ein einziges unklar verwendetes it oder they kann Leser unsicher darüber lassen, was der Autor meint.
In akademischen Kontexten—wo Argumente oft komplex sind und Leser stark auf präzise logische Verbindungen angewiesen sind—müssen Pronomen mit besonderer Sorgfalt behandelt werden. Jedes Pronomen sollte ein klares und spezifisches Bezugswort (das Nomen oder die Idee, die es ersetzt) haben und in Zahl und Person mit diesem Bezugswort übereinstimmen. Außerdem sollten Pronomen so platziert werden, dass ihr Bezug unmissverständlich ist: Leser sollten niemals raten müssen, ob it sich auf die Methode, das Ergebnis, die Interpretation oder den gesamten vorherigen Satz bezieht.
Warum die Übereinstimmung von Pronomen wichtig ist
Die Übereinstimmung von Pronomen hat zwei Hauptdimensionen: Zahl (Singular vs. Plural) und Person (erste, zweite oder dritte Person). Wenn Pronomen nicht mit ihren Bezugswörtern übereinstimmen, kann das ungrammatisch klingen, aber noch wichtiger ist, dass es Leser verwirren kann, wer was tut oder welche Entität gemeint ist. In einem Forschungsartikel kann diese Verwirrung die Interpretation von Methoden, Ergebnissen oder Verantwortlichkeiten beeinflussen.
Betrachten Sie das Grundbeispiel: „When Dr John Smith prepares an article for publication in a top-tier journal, he proofreads the manuscript very carefully.“ Das maskuline Singularpronomen he ersetzt eindeutig die Singularnominalphrase Dr John Smith. Wenn das Subjekt zu Dr Jane Smith wechselt, wird das Pronomen natürlich zu she. Wenn der Satz pluralisiert wird — „When successful scholars prepare articles …“ — wird das Pronomen ebenfalls plural: they proofread the manuscripts very carefully.
Diese Verschiebungen sind einfach, aber echtes akademisches Schreiben beinhaltet oft komplexere Nominalphrasen, abstrakte Entitäten und Gruppen von Akteuren. Deshalb sind Gewohnheiten sorgfältiger Übereinstimmung, die in einfachen Fällen etabliert werden, so wichtig: Sie übertragen sich auf anspruchsvollere Sätze.
Übereinstimmung in der Zahl: Singular- und Pluralpronomen
Übereinstimmung in der Zahl bedeutet, dass Singularsubstantive durch Singularpronomen und Pluralsubstantive durch Pluralpronomen ersetzt werden. Auf den ersten Blick scheint das offensichtlich, aber das Englische enthält mehrere Muster, die für Schreibende häufig Probleme verursachen.
Klare Singular- und Pluralfälle
In den einfachsten Fällen ist die Regel klar:
- „The researcher updated her database.“ (Singular Forscher → Singular her)
- „The researchers updated their database.“ (Plural Forscher → Plural their)
Hier sind Zahl und Person offensichtlich. Probleme beginnen, wenn wir allgemeinere oder unbestimmte Substantive wie a scholar, an author, everyone oder each participant verwenden.
Unbestimmte Pronomen und „Everybody“
Unbestimmte Pronomen wie anyone, someone, nobody, each und everybody scheinen im Sinn Mehrzahl zu sein, sind aber grammatikalisch Singular. Sie beziehen sich auf Einzelpersonen innerhalb einer Gruppe, nicht auf die Gruppe als Kollektiv. Daher erfordern sie für eine strikte grammatikalische Übereinstimmung Singularpronomen:
- „Jeder brachte his or her Lieblingsgericht mit.“
- „Jeder Gutachter reichte his or her Kommentare pünktlich ein.“
- „Niemand änderte his or her Antwort nach dem Debriefing.“
In der traditionellen Grammatik gilt die Kombination von everybody mit their als falsch, da hier Singular und Plural nicht übereinstimmen. Diese Regel steht jedoch im Spannungsfeld mit ebenso wichtigen Anliegen bezüglich Geschlecht und Inklusivität, besonders in der zeitgenössischen wissenschaftlichen Schreibweise.
„He or She“ und der Aufstieg des singularen „They“
Viele Jahre lang wurde Autoren geraten, generisches he zu vermeiden, um Menschen allgemein zu bezeichnen, da diese Konstruktion sowohl ausschließend als auch potenziell irreführend ist. Eine gängige Alternative war die Verwendung von he or she (oder his or her):
„Wenn ein erfolgreicher Wissenschaftler einen Artikel zur Veröffentlichung in einer erstklassigen Fachzeitschrift vorbereitet, liest er oder sie das Manuskript sehr sorgfältig Korrektur.“
Diese Formulierung respektiert die grammatische Zahl, kann aber schwerfällig und repetitiv klingen, wenn sie häufig verwendet wird. Als Reaktion darauf bevorzugen viele Autoren nun das singular they in solchen Kontexten:
„Wenn ein erfolgreicher Wissenschaftler einen Artikel zur Veröffentlichung in einer erstklassigen Fachzeitschrift vorbereitet, liest {{open}} das Manuskript sehr sorgfältig Korrektur.“
Traditionell lehnten einige Stilrichtlinien das singular they ab, da they grundsätzlich plural ist. Die aktuelle Praxis ändert sich jedoch schnell, und viele große Verlage, Universitäten und Zeitschriften akzeptieren oder empfehlen nun sogar singular they, um Geschlechtervorurteile zu vermeiden und Personen einzubeziehen, die sich nicht innerhalb eines binären Geschlechterrahmens identifizieren. Als Autor sollten Sie die Richtlinien Ihrer Zielzeitschrift oder Institution befolgen. Wenn sie singular they erlauben, ist dies meist die flüssigste und inklusivste Option. Bevorzugen sie eine konservativere Verwendung, müssen Sie möglicherweise he or she beibehalten oder Sätze im Plural umformulieren (scholars … they), um unangenehme Wiederholungen zu vermeiden.
Übereinstimmung in der Person: Erste, zweite und dritte Person
Während die Zahlübereinstimmung wie viele betrifft, betrifft die Übereinstimmung in der Person wer spricht. Im Englischen wird zwischen erster Person (I, we), zweiter Person (you) und dritter Person (he, she, it, they) unterschieden. In formellen wissenschaftlichen Texten werden die meisten Forschungsartikel hauptsächlich in der dritten Person geschrieben, manchmal mit der ersten Person Plural (we), wenn die Autoren ihre eigenen Handlungen beschreiben.
Probleme entstehen, wenn Autoren unbeabsichtigt mitten im Satz oder Absatz die Person wechseln. Betrachten Sie die folgenden Beispiele:
- „Wenn ein erfolgreicher Wissenschaftler einen Artikel zur Veröffentlichung in einer erstklassigen Fachzeitschrift vorbereitet, liest er oder sie das Manuskript sehr sorgfältig Korrektur.“ (Konsistente dritte Person)
- „Wenn ein erfolgreicher Wissenschaftler einen Artikel zur Veröffentlichung in einer erstklassigen Fachzeitschrift vorbereitet, liest er das Manuskript sehr sorgfältig Korrektur.“ (Falscher Wechsel zur zweiten Person)
Im zweiten Satz beginnt das Subjekt als ein erfolgreicher Wissenschaftler (dritte Person), wird aber plötzlich als du (zweite Person) angesprochen. Dieser Wechsel ist in informellen Ratschlägen üblich, aber in formeller wissenschaftlicher Prosa meist unangebracht. Ähnliche Probleme treten auf, wenn Autor*innen mit wir beginnen und dann unbemerkt zu du oder man wechseln.
In den meisten Forschungskontexten sollten Sie eine dominante Perspektive wählen und beibehalten:
- Dritte Person: üblich in Geistes- und Naturwissenschaften, betont Objektivität („Die Studie zeigt, dass …“).
- Erste Person Plural („wir“): zunehmend akzeptiert, besonders in den Naturwissenschaften, wenn es um die eigenen Handlungen der Autor*innen geht („Wir sammelten Daten … Wir analysierten …“).
- Erste Person Singular („ich“): in einigen Disziplinen (z. B. Philosophie, Literaturwissenschaft) bei Einzelautor*innen häufiger, aber in anderen immer noch unerwünscht.
- Zweite Person („du“/„Sie“): wird in Forschungsartikeln meist vermieden, da sie den Leser direkt anspricht und einen eher umgangssprachlichen Ton erzeugt.
Was auch immer Sie wählen, Konsistenz ist entscheidend. Beginnen Sie einen Methodenteil nicht in der dritten Person („Die Forschenden sammelten Daten …“) und wechseln dann mitten im Text zu wir, es sei denn, Ihr Stilhandbuch erlaubt dies eindeutig und Sie haben gute strukturelle Gründe für den Wechsel.
Sicherstellung klarer Pronomenbezüge
Selbst wenn Pronomen in Zahl und Person übereinstimmen, können sie Verwirrung stiften, wenn ihr Bezug unklar ist. Pronomen wie es, dies, das, welches und sie müssen eindeutig auf ein bestimmtes Substantiv oder eine klar formulierte Idee verweisen. In dichtem wissenschaftlichen Text entstehen Mehrdeutigkeiten oft, wenn mehrere potenzielle Bezugswörter nahe beim Pronomen stehen.
Mehrdeutiges „Es“
Nehmen Sie den Satz: „Obwohl das Auto das Haus traf, wurde es nicht beschädigt.“ Das Pronomen es könnte grammatikalisch sowohl Auto als auch Haus meinen. Leser können die beabsichtigte Bedeutung aus dem Kontext erschließen, aber Mehrdeutigkeit bleibt. Eine klarere Version ist:
- „Obwohl das Auto das Haus traf, wurde das Haus nicht beschädigt.“
- oder „Obwohl das Auto das Haus traf, wurde das Auto nicht beschädigt.“
In wissenschaftlichen Texten, besonders bei der Beschreibung von Versuchsaufbauten, statistischen Ergebnissen oder logischen Zusammenhängen, kann solche Mehrdeutigkeit ernsthaft sein. Wenn Leser falsch interpretieren, welches Element betroffen war, können sie das gesamte Argument missverstehen.
Vage Bezugnahme auf Ideen
Pronomen können auch vage sein, wenn sie sich nicht auf ein einzelnes Substantiv, sondern auf einen gesamten vorhergehenden Satz oder Satzteil beziehen. Zum Beispiel:
„Wenn das Haus fertig ist, wird es schön sein.“
Hier scheint sich es auf das Haus zu beziehen, aber es könnte auch als Bezug auf den Zustand des Fertigseins gelesen werden. Eine klarere Version ist:
„Wenn das Haus fertig ist, wird es ein schönes Zuhause sein.“
Jetzt ist das Pronomen explizit mit Haus verknüpft, und die ausgedrückte Idee ist konkreter. Im akademischen Schreiben ist ein häufiges Problem die vage Verwendung von dies oder dies kann zu Verwirrung führen. Zum Beispiel:
„Die Stichprobengröße war klein, und der Rekrutierungsprozess war verzerrt. Dies bedeutet, dass die Ergebnisse vorsichtig interpretiert werden sollten.“
Worauf genau bezieht sich dies? Auf die kleine Stichprobengröße, die verzerrte Rekrutierung oder auf beides zusammen? Eine präzisere Überarbeitung könnte lauten:
- „Diese Einschränkungen bedeuten, dass die Ergebnisse vorsichtig interpretiert werden sollten.“
- oder „Diese Kombination aus kleiner Stichprobengröße und verzerrter Rekrutierung bedeutet …“
Im Allgemeinen gilt: Wenn die Möglichkeit besteht, dass ein Pronomen auf mehr als ein Bezugswort zeigen könnte, ist es meist sicherer, die Nominalphrase zu wiederholen oder umzuformulieren, auch wenn dies zu Wiederholungen führt.
Praktische Strategien zur Überprüfung von Pronomen
Da Autoren wissen, was sie sagen wollen, übersehen sie oft Pronomenprobleme in ihren eigenen Texten. Der Satz erscheint intern klar, sodass die Möglichkeit von Mehrdeutigkeit für andere Leser leicht übersehen wird. Mehrere praktische Strategien können helfen:
- Lesen Sie pronomenreiche Sätze laut vor. Eine leichte Pause vor jedem Pronomen und die Frage „Worauf genau bezieht sich das?“ können unklare Verbindungen aufdecken.
- Überprüfen Sie den Abstand zwischen Pronomen und Bezugswort. Wenn viele Wörter oder mehrere Substantive dazwischenliegen, ziehen Sie in Betracht, das Substantiv zu wiederholen oder den Satz umzustellen.
- Markieren Sie alle Vorkommen von „es“, „sie“, „dies“, „das“, „welches“ und „diese“. Unterstreichen Sie dann für jedes einzelne das genaue Bezugswort. Wenn Sie kein einzelnes Substantiv oder keine klare Idee eindeutig identifizieren können, überarbeiten Sie den Satz.
- Achten Sie auf Personenwechsel. Überfliegen Sie Absätze gezielt auf Wechsel zwischen ich/wir, du und er/sie/sie. Stellen Sie sicher, dass jeder Wechsel absichtlich und angemessen ist.
- Bitten Sie einen Kollegen, Mentor oder professionellen Lektor, den Text zu überprüfen. Ein frischer Leser bemerkt eher, wenn die Referenz eines Pronomens nicht so offensichtlich ist, wie der Autor annimmt.
Fazit
Pronomen sind kleine, aber mächtige Werkzeuge im akademischen und wissenschaftlichen Schreiben. Richtig eingesetzt reduzieren sie Wiederholungen, verbinden Sätze flüssig und helfen den Lesern, komplexen Argumenten mühelos zu folgen. Nachlässig verwendet führen sie zu Mehrdeutigkeit, stören die Übereinstimmung und verschleiern die Bedeutung. Die Beherrschung des Pronomengebrauchs erfordert daher mehr als nur das Vermeiden von "Fehlern": Es erfordert eine bewusste Anstrengung, sicherzustellen, dass jedes Pronomen in Zahl und Person mit seinem Bezugswort übereinstimmt und jede Referenz glasklar ist.
Indem sie genau auf Übereinstimmung achten, eine konsistente Erzählperspektive beibehalten und mehrdeutige Pronomen überarbeiten, können wissenschaftliche Autoren die Klarheit und Präzision ihrer Arbeit erheblich verbessern. In Fachgebieten, in denen subtile Unterschiede wichtig sind und sorgfältiges Denken unerlässlich ist, ist solche Detailgenauigkeit keine Option; sie ist ein wesentlicher Bestandteil effektiver, professioneller Kommunikation.