Reviewers Comments on Research Papers and Publisher Rejection

Kommentare der Gutachter zu Forschungsarbeiten und Ablehnung durch den Verlag

Apr 19, 2025Rene Tetzner

Zusammenfassung

Gutachterkritik und redaktionelle Ablehnung sind keine Endpunkte; sie sind Inputs für ein stärkeres Manuskript. Nach dem ersten emotionalen Stich treten Sie einen Schritt zurück, lesen Sie die Entscheidung zusammen mit Ihrem Paper erneut und übersetzen Sie jeden Kommentar in eine konkrete Aufgabe. Unterscheiden Sie zwischen Fragen des Fits (Themenbereich, Zielgruppe), der Strenge (Methoden, Analyse, Transparenz) und der Präsentation (Struktur, Sprache, Abbildungen, Einhaltung). Erstellen Sie eine Überarbeitungsmatrix – Kommentar → Nachweis im Manuskript → Korrektur → Ort – und priorisieren Sie Änderungen mit großer Hebelwirkung, die eine Publikationsentscheidung verändern würden.

Nutzen Sie Unterstützung klug. Bitten Sie eine Kollegin oder einen Mentor um eine diagnostische Durchsicht von Argumentation und Methoden; verwenden Sie einen professionellen Korrektor für Sprache und Richtlinienkonformität. Wenn das Feedback vage ist, vergleichen Sie Ihr Paper mit kürzlich akzeptierten Artikeln und den Autorenhinweisen, und schreiben Sie dann eine kurze, höfliche Anfrage an die Redaktion mit 2–4 gezielten Fragen und einem prägnanten Plan.

Fazit: Legen Sie eine kurze Bedenkzeit fest, entschlüsseln Sie das Feedback, sortieren Sie in fatal/erheblich/geringfügig, planen Sie realistisch und kommunizieren Sie professionell. Beharrlichkeit mit einem klaren Plan verwandelt Ablehnung in Schwung – oft in eine Annahme beim selben oder einem besser passenden Veranstalter.

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Gutachterkommentare zu Forschungsarbeiten und Verlagsablehnung: Vom Rückschlag zur Strategie

Risiko ist ein fester Bestandteil der Wissenschaft. Wenn Sie Arbeiten zur Begutachtung einreichen – sei es bei einem Journal, einem Universitätsverlag, einem Fördergremium oder einem Betreuer – laden Sie die Beurteilung durch intelligente Menschen mit begrenzter Zeit und unterschiedlichen Prioritäten ein. Sie werden nicht jeden zufriedenstellen, und selbst ausgezeichnete Artikel werden abgelehnt. Was widerstandsfähige Forschende von entmutigten unterscheidet, ist nicht Glück; es ist der Prozess. Dieser Artikel bietet Ihnen einen konstruktiven, wiederholbaren Arbeitsablauf, um Gutachterkommentare zu verstehen, auf redaktionelle Entscheidungen zu reagieren und Ablehnung in Fortschritt zu verwandeln.

1) Erlauben Sie das Gefühl, setzen Sie eine Grenze und wechseln Sie dann zur Analyse

Negative Rückmeldungen lösen einen vorhersehbaren emotionalen Verlauf aus: Schock → Abwehrhaltung → Grübeln. Ein kurzes, bewusstes „Abkühlfenster“ hilft Ihnen, diesen Verlauf zu verlassen. Wählen Sie einen definierten Zeitraum – Stunden bis zwei Tage – und verpflichten Sie sich, in dieser Zeit nichts Manuskriptbezogenes zu tun. Wenn das Fenster schließt, wechseln Sie die Rolle vom Autor zum Analysten.

Neuausrichtung der Denkweise: Ihr Ziel ist nicht, „das Argument zu gewinnen“. Es ist, die stärkste Version Ihres Papiers für das richtige Publikum zu erstellen.

2) Lesen Sie nebeneinander: Entscheidungsschreiben ⇄ Manuskript

Öffnen Sie den Brief des [Editor] und die Gutachten neben Ihrem Manuskript. Während Sie lesen, kommentieren Sie jeden Kommentar dort, wo er im Manuskript gilt (Seite, Absatz, Abbildung). Formulieren Sie den Punkt mit eigenen Worten um. Markieren Sie ihn dann als eine von drei Kategorien:

  • Passung — Umfang, Publikum, Beitragsrahmung, Veranstaltungsabstimmung.
  • Strenge — Design, Methoden, Analyse, Identifikation, Transparenz, Ethik.
  • Präsentation — Struktur, Abbildungen/Tabellen, Sprachqualität, Formatierung, Checklisten-Compliance.

3) Erstellen Sie eine Überarbeitungsmatrix (Ihr Aktionsplan)

Verwandeln Sie Kommentare in Aufgaben mithilfe einer einfachen Tabelle. Das macht Fortschritte sichtbar und hilft Ihnen, mit Co-Autoren und [Editor] zu kommunizieren.

Kommentar Wo Interpretation Geplante Korrektur Effekt
„Beitrag überschneidet sich mit früheren Arbeiten; Neuheitsgrad unklar.“ Einleitung §1.2; Diskussion §5.1 Rahmen zu breit; expliziter Kontrast fehlt Fügen Sie den Unterabschnitt ‚Was ist neu‘ hinzu; Vergleichsabsatz mit Mechanismen und Datensätzen Verbessert Passung und Signifikanz
„Unterpowert für H2; keine Sensitivitäts-/Robustheitsprüfung.“ Methoden §2.4; Ergebnisse §3.2 Strenge-Lücke Stellen Sie ex-ante/ex-post Power bereit; fügen Sie Robustheit hinzu (alternative Spezifikationen, Vor-Trends, Placebo) Stärkt die Strenge
„Abbildungen im Druck unlesbar; Legenden unvollständig.“ Abb. 2–4 Präsentationsbarriere Erhöhen Sie die Schriftgrößen; standardisieren Sie Einheiten/Achsen; schreiben Sie eigenständige Legenden; reduzieren Sie auf 3 Haupttafeln Klärt die Präsentation

4) Triage: fatal, gravierend, geringfügig

Die Klassifizierung von Problemen verhindert, dass Sie Dinge aufpolieren, die eine redaktionelle Entscheidung nicht ändern.

  • Fatal: fehlende Ethikgenehmigung; nicht behebbarer Designfehler; falsche Population für das Forum; unbrauchbare Daten. → Neu entwerfen oder neu ausrichten; nicht unverändert erneut einreichen.
  • Gravierend: unklare Identifikation; unzureichende Power; fehlplatzierter Beitrag; unzureichende Transparenz. → Wesentliche Überarbeitungen oder anderes Publikationsorgan.
  • Geringfügig: Formatierung, Abbildungsübersicht, Referenzstil, Englisch-Politur. → Gründlich beheben; diese sollten niemals die Annahme blockieren.

5) Typische Gutachtersignale entschlüsseln

Die Sprache der Gutachter kann direkt sein, aber sie lässt sich meist auf wiederholbare Korrekturen zurückführen:

  • „Die Arbeit fehlt es an Neuartigkeit.“ → Geben Sie einen neuen Mechanismus oder Umfang an; kontrastieren Sie mit den zwei nächsten Studien; richten Sie das Publikum neu aus.
  • „Methoden sind unklar.“ → Fügen Sie Details auf Replikationsebene hinzu: Stichproben, Instrumente, Ausschlussregeln, Preregistrierung, Codeausschnitte.
  • „Statistische Bedenken.“ → Stellen Sie Diagnosen bereit (Annahmen), Sensitivitätsprüfungen, Multiplikitätskontrolle, Effektgrößen/-intervalle.
  • „Übertriebene Behauptungen.“ → Sprache kalibrieren; Einschränkungen und Randbedingungen hinzufügen; Abstract mit Ergebnissen abgleichen.
  • „Schwer zu folgen.“ → Abschnitte umstrukturieren; Wegweiser hinzufügen; Abbildungen/Tabellen verbessern; Akronyme einmal definieren.

6) Wenn Feedback vage ist – oder ganz fehlt

Unerklärte Ablehnung lässt wenig Spielraum. Erstellen Sie Ihre eigene Evidenzbasis:

  1. Richtlinienprüfung: Länge, Struktur, Checklisten-Uploads, Datenrichtlinien, Abbildungsgrenzen, Zitierstil.
  2. Comparator scan: Lesen Sie 3–5 aktuelle Arbeiten, die Ihrem Thema am nächsten sind. Notieren Sie Rahmung, Länge und Beitragstyp.
  3. Selbstdiagnose: Schreiben Sie einen 150-Wörter-Absatz „Was wir hinzufügen“; wenn das nicht gelingt, muss die Neuartigkeit geschärft werden.
  4. Externe Politur: Beauftragen Sie einen fachkundigen Korrektor, um Sprach- und Formatbarrieren zu beseitigen.
Produktive Anfrage: eine kurze, höfliche E-Mail, die fragt, ob eine fokussierte Überarbeitung oder ein alternativer Artikeltyp (Kurzbericht, Methodennotiz, Datenbeschreibung) in Betracht gezogen wird.

7) Erstellen Sie einen Antwortplan (auch wenn Sie woanders einreichen)

Eine Punkt-für-Punkt-Antwort klärt das Denken und beschleunigt die nächste Einreichung.

Muster: Kommentar → Antwort → Änderung → Ort
Beispiel:Pre-trends nicht getestet.“ → „Wir haben eine Ereignisstudie mit Leads und Placebo-Daten hinzugefügt.“ → „Ergebnisse §3.3; Anhang C, Abb. C2.“

8) Stärken Sie das Rückgrat: Methoden, Analyse und Transparenz

Drei Verbesserungen führen zu überproportionalen Gewinnen in verschiedenen Fachgebieten:

  • Power & Design: ex-ante Power-Annahmen angeben; detektierbare Effekte berichten; Abweichungen vom Plan erklären.
  • Robustheit: alternative Modellspezifikationen, Cluster-Auswahl, Bandbreiten/Schnittwerte, Überprüfungen einflussreicher Fälle.
  • Offene Materialien: Daten-/Code-Verfügbarkeit (oder synthetische Daten), Instrumenteneinstellungen, Vorverarbeitungspipelines, Ausschlussregeln.

9) Präsentation, die Redakteuren das "Ja"-Sagen erleichtert

  • Abbildungen: gut lesbare Schriftarten, einheitliche Einheiten, farbenblindenfreundliche Paletten; Legenden, die für sich stehen; dekoratives Durcheinander entfernen.
  • Struktur: Geben Sie den Zweck jedes Abschnitts im ersten Absatz an; halten Sie Unterabschnitte kurz und fokussiert; vermeiden Sie es, wichtige Ergebnisse zu vergraben.
  • Sprache: formell, prägnant, aktiv wo angemessen; vermeiden Sie übermäßige Abschwächungen; definieren Sie Akronyme einmal; halten Sie die Zeitform konsistent.
  • Konformität: Vorlage und Zitierstil exakt einhalten; alle erforderlichen Erklärungen (Ethik, Daten, Finanzierung, Interessenkonflikte) einfügen.

10) Wählen Sie den richtigen Weg: bleiben, wechseln oder neu ausrichten

Nach der Diagnose wählen Sie eine Strategie, die den Schwung schützt:

  • Bleiben (wenn eingeladen): Der Editor signalisiert Interesse, abhängig von spezifischen Änderungen. Machen Sie die Arbeit; senden Sie eine klare Begleitkarte und Antwort zurück.
  • Wechsel: nicht passende Ausrichtung oder Zielpublikum. Finden Sie einen besser geeigneten Veranstaltungsort; passen Sie Rahmen, Länge und Ton an diese Leserschaft an.
  • Neuausrichtung: Aufteilen in eine kurze Notiz (ein ausgefeiltes Ergebnis), eine Methodenübersicht oder eine Datenbeschreibung; oder Elemente in ein Kapitel einfügen.

11) Kommunizieren wie ein professioneller Partner

Redakteure und Mentoren schätzen Kürze, Klarheit und Höflichkeit. Verwenden Sie Vorlagen, um Zeit zu sparen.

Kurze Danksagung (am selben Tag):
Sehr geehrte/r [Editor], vielen Dank für die ausführliche Entscheidung zu „[Title]“. Ich werde dies mit den Co-Autoren besprechen und bis [date] einen präzisen Überarbeitungsplan senden. Beste Grüße, [Name].

Klärungsanfrage (nach der Begutachtung):
Sehr geehrte/r [Editor], danke für das konstruktive Feedback. Wir planen (i) den Beitrag im Vergleich zu [comparators] zu schärfen, (ii) die Robustheit (Event-Studie, Placebo) zu erhöhen und (iii) die Lesbarkeit der Abbildungen zu verbessern. Ein Punkt benötigt Ihre Anleitung: Bevorzugen Sie, dass wir [Option A] oder [Option B] zur Behandlung von [specific concern] wählen? Falls akzeptabel, können wir bis [date] erneut einreichen. Beste Grüße, [Name].

12) Ein praktischer Fünf-Wochen-Zeitplan

  • Woche 1: Feedback entschlüsseln; Matrix erstellen; Strategie für den Veranstaltungsort festlegen; neu formulierte Einführung entwerfen.
  • Wochen 2–3: analytische Korrekturen durchführen; Robustheit/Power hinzufügen; Abbildungen überarbeiten; Diskussion und Einschränkungen aktualisieren.
  • Woche 4: Sprachkorrektur; Überprüfung der Richtlinienkonformität; Vorbereitung des Daten-/Code-Pakets; Entwurf des Antwortschreibens.
  • Woche 5: Mitunterzeichner-Freigabe; abschließende Prüfungen; Anschreiben; Einreichung.

13) Häufige Fallstricke – und wie man sie vermeidet

  • Verteidigungshaltung: Analyse durch Argument ersetzen. → Nutzen Sie Beweise, nicht Emotionen; umschreiben, nicht widerlegen.
  • Wunschliste: eine andere Studie von sich selbst verlangen. → Priorisieren Sie Korrekturen, die Entscheidungen ändern; "Nice-to-have"-Punkte separat notieren.
  • Nur kosmetisch: sprachliche Politur ohne rigorose Verbesserungen. → Zuerst Identifikation/Robustheit angehen.
  • Richtlinienabweichung: knapp verfehlte Formatierung. → Erstellen Sie eine Checkliste zur Einhaltung; vor der Einreichung überprüfen.
  • Stille: lange Pausen mit Redakteuren oder Betreuern. → Senden Sie kurze Fortschrittsnotizen und ein Datum für den vollständigen Plan oder die erneute Einreichung.

14) Wann Mentoren und Korrektoren helfen können

Nutzen Sie jeden für das, was er am besten kann:

  • Mentor/Kollege: Beitrag und Methoden bewerten; Ihren "What’s new"-Pitch üben; Antwortschreiben auf Plausibilität prüfen.
  • Professioneller Korrektor: Stil, Grammatik und Struktur durchsetzen; Journal-Formatierung umsetzen; Abbildungen/Tabellen angleichen; Konsistenz sicherstellen.

15) Anschreiben für die überarbeitete oder neue Einreichung

Sehr geehrte/r [Editor],

Bitte berücksichtigen Sie „[Title]“ für [Journal]. Wir untersuchen [question] mit [data/method] und finden [result], was zu [literature niche] beiträgt. Nach vorherigem Feedback und Ihren Richtlinien haben wir (i) Neuheit und Zielgruppe klargestellt (Einleitung §§1.2–1.3; Diskussion §5.1); (ii) die Identifikation durch Event-Studie Vor-Trend-Tests und Placebo-Daten gestärkt (Ergebnisse §3.3; Anhang C); (iii) die Lesbarkeit der Abbildungen und eigenständige Legenden verbessert (Abb. 2–4); und (iv) ein vollständiges Daten-/Code-Paket mit einem synthetischen Datensatz bereitgestellt (Datenverfügbarkeit).

Wir sind der Ansicht, dass diese Änderungen das Manuskript mit Ihrem Umfang und Ihren Lesern in Einklang bringen.

Mit freundlichen Grüßen, [Names]

16) Mini-Fallstudie: von Ablehnung zur Annahme

Entscheidung: Ablehnung – Neuheitswert unklar; schwache Identifikation; unleserliche Abbildungen.
Maßnahmen: Hinzugefügt wurde ein "What’s New"-Mechanismus-fokussierter Kontrast; Event-Studie mit Vor-Trends und Placebo implementiert; Abbildungen neu gestaltet; Code/Daten veröffentlicht; Umpositionierung zu einem Fachjournal mit Schwerpunkt Mechanismus.
Ergebnis: Größere Überarbeitung → Annahme nach gezielten Änderungen.

Fazit: Kritik in Klarheit umwandeln

Kritik von Gutachtern und redaktionelle Ablehnung sind schmerzhaft – aber sie sind auch informationsreich und hochgradig wiederverwendbar. Mit einer kurzen Abkühlphase, einem direkten Vergleich, einer Überarbeitungsmatrix und disziplinierter Kommunikation können Sie ein "Nein" in eine Roadmap verwandeln. Ob Sie für dasselbe Forum überarbeiten oder zu einer besseren Passung wechseln, Ihr Papier wird straffer, klarer und überzeugender. Das ist der tiefere Wert der Begutachtung: nicht nur Zugangskontrolle, sondern Orientierung hin zu veröffentlichbarer, zitierfähiger und nützlicher Wissenschaft.



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