Ihre Leser kennen und Ihr akademisches Schreiben auf sie zuschneiden
Obwohl fortgeschrittene Wissenschaftler und Geschäftsleute meist für sehr spezifische Personengruppen schreiben, vergessen sie manchmal, wie wichtig es ist, genau zu wissen, wer ihre Arbeit wahrscheinlich lesen wird, und ihr Schreiben so anzupassen, dass es diese Zielgruppe effektiv anspricht. Angesichts der vielen anderen Überlegungen, die bei der Erstellung eines qualitativ hochwertigen Textes für eine erfolgreiche Veröffentlichung oder Präsentation eine Rolle spielen, ist dies keineswegs überraschend. Dennoch ist es immer gut investierte Zeit, sich genau zu überlegen, wer Ihre Leser sein könnten und wie Sie ihr Interesse am besten wecken und erfolgreich kommunizieren können.
Zu Ihren ersten Überlegungen sollte die Bildung und Wissensbasis Ihrer erwarteten Leser gehören. Schreiben Sie einen Grundbildungskurs für Erwachsene, die die Schule nicht abgeschlossen haben, oder eine Forschungsarbeit für Wissenschaftler mit Doktortiteln? Vielleicht ist Ihr Projekt ein technisches Handbuch für hochqualifizierte Reparaturspezialisten oder ein Benutzerhandbuch für Kunden, die ein neues Produkt gekauft haben. Möglicherweise erstellen Sie einen Leitfaden, der Postgraduierten hilft, erfolgreiche Abschlussarbeiten zu schreiben, oder verfassen selbst eine Doktorarbeit. Jedes dieser Dokumente erfordert einen anderen Ansatz, und Sie sollten versuchen, eine möglichst breite Leserschaft anzusprechen, die Ihren Text lesen könnte. Ihre Sprache, Terminologie, Beschreibungen, Definitionen und Erklärungen sollten so einfach und detailliert sein, dass auch Leser mit dem geringsten Wissensstand Ihr Schreiben verstehen können, aber (und das ist der schwierige Teil) Sie wollen die am besten informierten Leser weder herablassend behandeln noch langweilen. Ein feines Gleichgewicht ist erforderlich, und Erfahrung ist der beste Lehrer.
Sie sollten auch berücksichtigen, welche Art von Jobs Ihre Leser ausüben und an welchen Orten sie arbeiten. Arbeiten sie im gleichen Beruf oder in der gleichen Branche wie Sie oder in einer anderen? Geht es bei ihrer Arbeit hauptsächlich darum, den Lebensunterhalt zu verdienen, Wissen zu erweitern, einen sozialen Dienst zu leisten oder etwas anderes? Arbeiten alle Ihre erwarteten Leser in derselben Branche und teilen dieselben arbeitsbezogenen Anliegen? Denken Sie daran, dass ein Umweltschützer, ein Botaniker und ein Holzfäller aus sehr unterschiedlichen Gründen an einem Wald interessiert sein werden, und ein Grundschullehrer andere Anliegen und tägliche Aufgaben hat als ein Universitätsprofessor. Die beruflichen Anliegen Ihrer potenziellen Leser vorauszusehen und so zu schreiben, dass diese Anliegen Priorität haben, sind sinnvolle Strategien.
Eine dritte Überlegung umfasst die Interessen und Einstellungen der Leser, die Sie erreichen möchten. Dies betrifft sowohl Bildung als auch Beruf, führt aber auch Elemente persönlicher Vorlieben ein. Wird Ihr Publikum an dem, was Sie schreiben, interessiert sein und es gerne lesen, oder wird es gezwungen sein, es zu lesen, obwohl es lieber nicht möchte? Werden sie wahrscheinlich die Informationen und Ideen, die Sie präsentieren, ablehnen oder sich freuen, sie zu erhalten? Erwarten Sie ein freundliches Publikum oder ein feindseliges? Diese Fragen sind oft schwer genau zu beantworten, aber zu wissen, wer an der Konferenz teilnehmen wird, auf der Sie Ihre Arbeit vorstellen, oder welche Art von Verbraucher den Artikel oder das Buch lesen wird, das Sie schreiben, ist sehr hilfreich. Im Zweifelsfall ist eine ausgezeichnete allgemeine Richtlinie, Ihren Ton an die positivsten Leser anzupassen, die Sie sich erhoffen können, und die Informationen bereitzustellen, die die negativsten Leser, die Sie sich vorstellen können, verlangen könnten.
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