Zusammenfassung
Die Formatierung Ihres Manuskripts gemäß den Richtlinien der Zeitschrift ist kein kosmetisches Extra – sie ist eine Kernanforderung für eine erfolgreiche Veröffentlichung. Herausgeber und Gutachter erwarten, dass Einreichungen die "Instructions for Authors" der Zeitschrift genau befolgen, einschließlich der Regeln zu Struktur, Wortbegrenzungen, Zitierstil, Abbildungen und Tabellen sowie Dateiformaten. Arbeiten, die diese Erwartungen ignorieren, riskieren eine sofortige Ablehnung ohne Begutachtung oder zeitaufwändige Aufforderungen zur Überarbeitung, bevor die Peer-Review überhaupt beginnt.
Dieser Artikel bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur korrekten Formatierung Ihres Manuskripts. Er erklärt, wie man die Richtlinien der Zeitschrift interpretiert, das Papier mit der IMRAD-Struktur organisiert, eine Titelseite und ein Abstract vorbereitet und Abschnitte wie Methoden, Ergebnisse und Diskussion klar formatiert. Außerdem werden bewährte Verfahren für Zitate und Referenzen in gängigen Stilen dargestellt, praktische Ratschläge zur Vorbereitung hochwertiger Abbildungen, Tabellen und Gleichungen gegeben und typische Anforderungen an Schriftarten, Zeilenabstand und Ränder zusammengefasst.
Über Layout und technische Details hinaus betont der Artikel die Bedeutung von Konsistenz, Genauigkeit und ethischen Standards. Er zeigt, wie Referenzmanager, LaTeX-Vorlagen und Textverarbeitungsstile Zeit sparen und Fehler reduzieren können, und schließt mit einer Checkliste vor der Einreichung ab, um sicherzustellen, dass Ihr Manuskript den Erwartungen der Zeitschrift entspricht. Indem Sie Aufwand in die korrekte Formatierung investieren – und gegebenenfalls professionelle Lektorats- und Korrekturhilfen in Anspruch nehmen – können Sie die Lesbarkeit, Professionalität und die Chancen auf einen reibungslosen Begutachtungsprozess verbessern.
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Wie Sie Ihr Manuskript gemäß den Richtlinien der Zeitschrift formatieren
Einleitung
Die Formatierung eines Manuskripts kann sich im Vergleich zur Planung von Experimenten oder Datenanalyse wie eine administrative Pflicht anfühlen. Für Zeitschriftenherausgeber ist jedoch die korrekte Formatierung eines der ersten Anzeichen dafür, dass ein Autor die Erwartungen der Zeitschrift gelesen und respektiert hat. Ein Manuskript, das der geforderten Struktur, dem Zitierstil und dem Layout folgt, ist leichter zu lesen, einfacher zu verarbeiten und hat bessere Chancen, reibungslos in die Begutachtung zu gelangen.
Im Gegensatz dazu kann ein Artikel, der grundlegende Formatierungsregeln ignoriert, zu einer sofortigen Ablehnung führen, selbst wenn die zugrunde liegende Forschung stark ist. Herausgeber stehen unter ständigem Zeitdruck und erhalten oft mehr Einreichungen, als sie an Gutachter weiterleiten können. Ein schlecht formatiertes Manuskript lässt vermuten, dass der Autor auch andere Details übersehen hat, einschließlich ethischer Erklärungen oder Berichtsstandards. Viele Zeitschriften geben ausdrücklich an, dass sie Artikel zurücksenden oder ablehnen, die nicht den "Instructions for Authors" entsprechen.
Dieser Artikel bietet eine ausführliche Anleitung zur Formatierung Ihres Manuskripts gemäß den Richtlinien der Zeitschrift. Er behandelt, wie man diese Richtlinien interpretiert, wie man jeden Abschnitt strukturiert und präsentiert, wie man Referenzen und Zitate verwaltet und wie man Abbildungen, Tabellen und Gleichungen vorbereitet. Außerdem werden praktische Tipps zu Schriftarten, Zeilenabständen, Vorlagen und abschließenden Kontrollen vor der Einreichung gegeben, die Ihnen helfen, Ihre Forschung professionell und veröffentlichungsbereit darzustellen.
1. Verständnis der journalspezifischen Formatierungsanforderungen
Ihr Ausgangspunkt sollte immer die Website der Zielzeitschrift sein. Fast jede Zeitschrift bietet eine Seite „Instructions for Authors“ oder „Author Guidelines“, die die erforderliche Struktur, Wortanzahl, Stil und Dateiformate festlegt. Lesen Sie diesen Abschnitt sorgfältig, bevor Sie mit der ernsthaften Formatierung beginnen.
1.1 Wichtige Elemente, auf die Sie achten sollten
- Manuskriptstruktur: Folgt die Zeitschrift dem IMRAD-Schema (Einleitung, Methoden, Ergebnisse und Diskussion)? Ist ein separater Schluss erforderlich? Werden spezifische Unterüberschriften erwartet (z. B. „Teilnehmer“, „Statistische Analyse“)?
- Wortbegrenzungen: Viele Zeitschriften setzen strenge Limits für den Haupttext, Abstract und Abbildungslegenden. Prüfen Sie, ob Literaturangaben, Tabellen oder ergänzendes Material in die Wortanzahl einbezogen werden.
- Zitations- und Literaturstil: Ermitteln Sie, ob die Zeitschrift APA, Vancouver, Harvard, Chicago, MLA oder eine eigene Variante verwendet. Dies beeinflusst In-Text-Zitate, Reihenfolge der Literaturangaben, Interpunktion und Großschreibung.
- Schriftart, Zeilenabstand und Ränder: Die meisten Zeitschriften bevorzugen eine standardmäßige Serif- oder Sans-Serif-Schriftart, eine bestimmte Schriftgröße (meist 11–12 pt), doppelten Zeilenabstand und Standardränder.
- Abbildungen und Tabellen: Sind sie im Text eingebettet oder als separate Dateien hochgeladen? Welche Dateitypen und Auflösungen sind erforderlich? Wie sollen Legenden bereitgestellt werden?
- Dateiformate und Einreichungssystem: Einige Zeitschriften akzeptieren nur Word oder LaTeX; andere erlauben PDF für die Erstbegutachtung, verlangen aber später bearbeitbare Dateien.
- Ergänzendes Material: Prüfen Sie, ob Anhänge, Datendateien oder Multimedia-Inhalte erlaubt sind und wie diese beschriftet und referenziert werden sollen.
Es kann hilfreich sein, diese Anweisungen auszudrucken oder zu speichern und sie beim Formatieren Ihres Manuskripts zu annotieren, indem Sie jede Anforderung abhaken, sobald Sie sie erfüllen.
1.2 Verwendung veröffentlichter Artikel als Vorlagen
Neben den formalen Richtlinien sollten Sie einige aktuelle Artikel in der Zeitschrift ansehen. Achten Sie auf Abschnittsüberschriften, wie Methoden berichtet werden, den Stil von Tabellen und Abbildungen sowie die Formatierung der Literaturangaben. Dies gibt Ihnen eine realistische Vorlage dafür, was die Zeitschrift als akzeptabel ansieht, und kann Punkte klären, die in den schriftlichen Richtlinien unklar sind.
2. Strukturierung Ihres Manuskripts
Die meisten Fachzeitschriften in den Naturwissenschaften, der Medizin und den Sozialwissenschaften verwenden eine Struktur basierend auf dem IMRAD-Modell, manchmal mit zusätzlichen Abschnitten wie Schlussfolgerungen oder Praktischen Implikationen. Selbst wenn die Zeitschrift Flexibilität erlaubt, macht eine klare und vorhersehbare Struktur Ihre Arbeit leichter nachvollziehbar.
2.1 Titelseite
Die Titelseite wird oft als separate Datei eingereicht, um ein blindes Peer-Review zu erleichtern. Sie enthält typischerweise:
- Titel: Ein klarer, informativer Titel, der den Hauptfokus Ihrer Studie widerspiegelt und, falls zutreffend, wichtige Methoden oder Populationen einschließt.
- Autorennamen und Zugehörigkeiten: Vollständige Namen aller Autoren sowie institutionelle Zugehörigkeiten, Abteilungsnamen und Angaben zu Stadt und Land.
- Corresponding author details: Name, E-Mail-Adresse und manchmal Postanschrift und Telefonnummer.
- Running head (if required): Eine verkürzte Version des Titels, typischerweise nicht mehr als 40–50 Zeichen.
- Keywords: Üblicherweise 4–6 Begriffe, die die Hauptthemenbereiche erfassen und bei der Indexierung helfen.
2.2 Abstract
Das Abstract ist einer der sichtbarsten Teile Ihres Artikels. Zeitschriften können ein strukturiertes Abstract mit Unterüberschriften wie Background, Objectives, Methods, Results und Conclusions oder einen unstrukturierten Absatz verlangen. Folgen Sie den Vorgaben der Zeitschrift genau.
- Halten Sie sich an das vorgegebene Wortlimit, üblicherweise 150–250 oder 250–300 Wörter.
- Fassen Sie die Schlüsselelemente Ihrer Studie zusammen: warum Sie sie durchgeführt haben, wie Sie es getan haben, was Sie gefunden haben und was es bedeutet.
- Vermeiden Sie Abkürzungen, Zitate und detaillierte methodische Beschreibungen, sofern nicht ausdrücklich erlaubt.
2.3 Introduction
Die Introduction sollte den Leser vom allgemeinen Forschungsbereich zu Ihrer spezifischen Fragestellung oder Hypothese führen:
- Geben Sie prägnante Hintergrundinformationen und weisen Sie auf die Wissenslücke hin, die Ihre Studie adressiert.
- Beziehen Sie sich auf wichtige Literatur, ohne die Introduction in eine vollständige Literaturübersicht zu verwandeln.
- Beenden Sie mit einer klaren Aussage zu Zielen, Hypothesen oder Forschungsfragen.
2.4 Methods
Der Abschnitt "Methods" sollte es einem anderen Forscher ermöglichen, Ihre Studie zu verstehen und idealerweise zu replizieren:
- Beschreiben Sie das Studiendesign, den Rahmen, die Teilnehmer, die Datenerhebungsverfahren und die Analysetechniken.
- Verwenden Sie gegebenenfalls Unterüberschriften wie „Participants“, „Instruments“, „Procedures“ und „Statistical Analysis“.
- Fügen Sie ethische Genehmigungen, Einwilligungsverfahren, Studienregistrierungsnummern und Berichtsstandards (z. B. CONSORT, PRISMA) bei Bedarf ein.
2.5 Results
Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Abschnitt "Results" klar und objektiv:
- Berichten Sie primäre Ergebnisse vor sekundären oder explorativen Analysen.
- Verwenden Sie Tabellen und Abbildungen, um komplexe Daten effizient darzustellen, vermeiden Sie jedoch, dieselben Zahlen im Text zu wiederholen.
- Interpretieren Sie die Ergebnisse hier nicht; bewahren Sie Erklärungen und Spekulationen für die Diskussion auf.
2.6 Diskussion und Fazit
Die Diskussion interpretiert Ihre Ergebnisse im Kontext der vorhandenen Literatur:
- Fassen Sie die wichtigsten Ergebnisse zu Beginn kurz zusammen.
- Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit früheren Studien und erklären Sie Ähnlichkeiten oder Unterschiede.
- Diskutieren Sie ehrlich die Stärken und Schwächen Ihrer Studie.
- Skizzieren Sie die Auswirkungen auf Theorie, Praxis oder Politik und schlagen Sie Richtungen für zukünftige Forschung vor.
Einige Journale verlangen einen separaten Abschnitt "Fazit"; andere behandeln ihn als letzten Absatz der Diskussion. Folgen Sie der Präferenz des Journals und vermeiden Sie es, einfach das Abstract zu wiederholen.
2.7 Danksagungen, Finanzierung und Erklärungen
Die meisten Journale verlangen separate Abschnitte für Danksagungen, Finanzierungsinformationen und Interessenskonflikterklärungen. Prüfen Sie die genaue Formulierung und den geforderten Ort – zum Beispiel vor oder nach dem Literaturverzeichnis.
3. Formatierung von Zitaten und Literaturverzeichnissen
Korrekt formatierte Referenzen zeigen Detailgenauigkeit und Respekt für die wissenschaftliche Dokumentation. Sie helfen auch den Lesern, die von Ihnen zitierten Quellen zu finden. Jedes Journal gibt den verwendeten Referenzstil an – gängige Optionen sind APA, MLA, Chicago, Vancouver und Harvard.
3.1 Auswahl und Anwendung des korrekten Stils
- APA-Stil: Autor–Datum-Zitate im Text; Literaturverzeichnis alphabetisch geordnet. Weit verbreitet in Sozialwissenschaften und Psychologie.
- Vancouver-Stil: Numerische Zitate im Text; Literaturverzeichnis in Reihenfolge des Erscheinens. Häufig in Medizin und Gesundheitswissenschaften.
- Harvard-Stil: Ähnlich wie APA, mit Variationen in Zeichensetzung und Format je nach Journal.
- MLA und Chicago: Häufiger in den Geisteswissenschaften; können Anmerkungen und Bibliographien anstelle von rein im Text stehenden Zitaten verwenden.
Um Inkonsistenzen zu vermeiden, verwenden Sie einen Literaturverwaltungsprogramm wie EndNote, Zotero, Mendeley, oder Citavi. Die meisten Tools bieten journalspezifische Ausgabeformate, die Zitate und Literaturverzeichnisse automatisch formatieren, solange Ihre Quelldaten korrekt eingegeben sind.
3.2 Häufige Fehler bei der Quellenangabe
- Fehlende Referenzen, die im Text zitiert, aber nicht aufgeführt sind, oder umgekehrt.
- Inkonsistente Verwendung von „et al.“, Initialen und Abkürzungen von Zeitschriftentiteln.
- Falsche DOI-Formatierung oder fehlende DOIs, wenn das Journal diese verlangt.
- Übermäßige Abhängigkeit von sehr alten oder nicht peer-reviewten Quellen in Fachgebieten, in denen aktuelle Literatur unerlässlich ist.
Führen Sie vor der Einreichung eine systematische Überprüfung durch, um sicherzustellen, dass jede Quellenangabe im Text einen passenden Eintrag im Literaturverzeichnis hat und die Formatierung den Musterreferenzen des Journals entspricht.
4. Formatierung von Abbildungen, Tabellen und Gleichungen
4.1 Abbildungen
Abbildungen (Diagramme, Grafiken, Bilder) sollten gut lesbar und professionell präsentiert sein:
- Verwenden Sie hochauflösende Dateien (in der Regel mindestens 300 dpi für Bilder; 600 dpi für Strichzeichnungen).
- Bevorzugte Formate sind typischerweise TIFF, PNG, EPS oder hochwertige JPEGs.
- Nummerieren Sie Abbildungen fortlaufend (Abbildung 1, Abbildung 2 usw.) in der Reihenfolge, in der sie im Text erwähnt werden.
- Geben Sie klare, prägnante Bildunterschriften an, die die Abbildung erklären, ohne dass Leser auf den Haupttext zurückgreifen müssen.
- Stellen Sie sicher, dass Achsenbeschriftungen, Legenden und Symbole groß genug sind, um beim Verkleinern auf Journalseitenformat lesbar zu bleiben.
4.2 Tabellen
Gut gestaltete Tabellen helfen den Lesern, komplexe Informationen schnell zu erfassen:
- Verwenden Sie ein einfaches Raster mit klaren Spaltenüberschriften und Maßeinheiten, wo relevant.
- Nummerieren Sie Tabellen fortlaufend (Tabelle 1, Tabelle 2 usw.) und verweisen Sie im Text auf jede einzelne.
- Platzieren Sie kurze beschreibende Titel über den Tabellen und erläuternde Anmerkungen oder Abkürzungen darunter.
- Vermeiden Sie die Verwendung von Tabellen, um Daten darzustellen, die effizienter in ein oder zwei Sätzen vermittelt werden können.
4.3 Gleichungen
Für Fachgebiete, die mathematische oder statistische Gleichungen verwenden:
- Verwenden Sie den Gleichungseditor Ihres Textverarbeitungsprogramms oder LaTeX, um eine einheitliche Formatierung sicherzustellen.
- Richten Sie Gleichungen klar aus und nummerieren Sie sie fortlaufend, wenn sie im Text referenziert werden (z. B. Gl. (1), Gl. (2)).
- Definieren Sie alle Symbole und Parameter bei der ersten Verwendung, um Verwirrung zu vermeiden.
5. Schriftart, Abstand und Ränder
Obwohl einzelne Zeitschriften variieren können, ist ein standardisiertes Manuskriptformat üblich und sicher, sofern die Richtlinien nichts anderes vorgeben:
- Schriftart: Times New Roman oder Arial werden häufig verlangt.
- Schriftgröße: 11 oder 12 Punkt für den Haupttext; kleinere Größen können für Fußnoten oder Bildunterschriften verwendet werden, wenn erlaubt.
- Zeilenabstand: Durchgehender doppelter Zeilenabstand macht das Manuskript leichter lesbar und bearbeitbar.
- Ränder: Etwa 2,54 cm (1 Zoll) an allen Seiten.
- Ausrichtung: Linksbündiger (rechts ungleichmäßiger) Text wird oft gegenüber Blocksatz bevorzugt.
Verwenden Sie Absatzformate in Ihrem Textverarbeitungsprogramm anstelle manueller Formatierungen. Dies erleichtert globale Änderungen, falls die Anforderungen der Zeitschrift von Ihren ursprünglichen Einstellungen abweichen.
6. Sicherstellung von Konsistenz, Klarheit und Integrität
Sobald Ihr Manuskript den grundlegenden Struktur- und Formatierungsregeln entspricht, überprüfen Sie die Konsistenz und Klarheit im gesamten Dokument.
6.1 Interne Konsistenz
- Verwenden Sie durchgehend dieselbe Terminologie, Abkürzungen und Einheiten.
- Achten Sie darauf, dass Überschriften einer logischen Hierarchie und einem einheitlichen Stil folgen.
- Stellen Sie sicher, dass die Reihenfolge der Ergebnisse im Text mit der Reihenfolge der Tabellen und Abbildungen übereinstimmt.
- Überprüfen Sie, ob Zahlen und statistische Werte (z. B. Stichprobengrößen, p-Werte, Konfidenzintervalle) im Text, in Tabellen und Abbildungen einheitlich angegeben sind.
6.2 Sprachqualität und Lesbarkeit
Selbst ein perfekt formatiertes Manuskript kann schwer zu bewerten sein, wenn die Sprache unklar ist. Verwenden Sie Grammatikprüfungs-Tools als ersten Schritt, verlassen Sie sich jedoch nicht vollständig darauf. Ziehen Sie in Betracht, einen Kollegen zur Lesbarkeit zu bitten oder professionelle Editing- und Korrekturlesedienste in Anspruch zu nehmen – besonders wenn Sie in einer Zweitsprache schreiben oder an eine hochrangige Zeitschrift mit strengen Standards einreichen.
6.3 Plagiats- und Originalitätsprüfungen
Viele Zeitschriften prüfen Einreichungen mit Ähnlichkeitserkennungs-Tools. Bevor Sie einreichen, lassen Sie Ihr Manuskript durch von Ihrer Institution genehmigte Plagiatsprüfungssoftware laufen und beheben Sie problematische Übereinstimmungen. Paraphrasieren Sie angemessen, zitieren Sie Quellen korrekt und vermeiden Sie das Wiederverwenden eigener bereits veröffentlichter Texte ohne Anführungszeichen oder Zitation (Selbstplagiat).
7. Verwendung von Vorlagen, LaTeX und Formatierungstools
Zur Vereinfachung der Formatierung stellen viele Zeitschriften herunterladbare Vorlagen in Word oder LaTeX bereit. Diese Vorlagen konfigurieren Schriftarten, Überschriften und Referenzstile vor, sparen Zeit und reduzieren Fehlerquellen.
- Word templates: Enthalten oft vordefinierte Überschriftenstile, Referenzformate und Layout-Einstellungen, die dem Hausstil der Zeitschrift entsprechen.
- LaTeX templates (e.g., via Overleaf): Besonders wertvoll in Fachgebieten wie Mathematik, Physik und Informatik, wo Gleichungen und Querverweise üblich sind.
- Reference managers: Stellen Sie sicher, dass Sie vor dem Zitieren von Quellen in Ihrem Manuskript den korrekten Zeitschriftenstil in Ihrer Referenzsoftware auswählen.
Ein wenig Zeit in das Erlernen dieser Werkzeuge zu investieren, kann den Prozess der Vorbereitung und Überarbeitung von Manuskripten für die Einreichung bei verschiedenen Zeitschriften erheblich beschleunigen.
8. Letzte Schritte vor der Einreichung
Bevor Sie Ihre Dateien im Einreichungssystem der Zeitschrift hochladen, gehen Sie eine abschließende Checkliste durch:
- Folgt das Manuskript der vom Journal geforderten Struktur und Abschnittsreihenfolge?
- Ist die Titelseite vollständig und gemäß den Richtlinien formatiert (oder separat eingereicht, falls erforderlich)?
- Entspricht das Abstract dem Wortlimit und ist es im korrekten strukturierten oder unstrukturierten Format verfasst?
- Sind alle Abbildungen, Tabellen und ergänzenden Materialien korrekt beschriftet, im Text referenziert und im richtigen Format hochgeladen?
- Stimmen alle In-Text-Zitate mit der Literaturliste überein, und ist der Zitierstil einheitlich?
- Haben Sie alle notwendigen Erklärungen (Finanzierung, Interessenkonflikte, Ethikgenehmigung, Datenverfügbarkeit) beigefügt?
- Haben Sie das gesamte Manuskript sorgfältig Korrektur gelesen oder professionell bearbeiten lassen, um Sprach- und Formatierungsfehler zu korrigieren?
Es ist auch gute Praxis, ein prägnantes, gut strukturiertes Anschreiben vorzubereiten, das die Originalität Ihrer Studie, die Relevanz für die Leserschaft der Zeitschrift und die Einhaltung ethischer Standards hervorhebt. Ein gut formatiertes Manuskript, begleitet von einem professionellen Anschreiben, hinterlässt einen starken ersten Eindruck.
Fazit
Die Einhaltung der Formatierungsrichtlinien der Zeitschrift ist ein entscheidender Teil des Publikationsprozesses. Weit mehr als eine bloße Formalität signalisiert sorgfältige Formatierung Professionalität, Respekt vor redaktionellen Abläufen und Liebe zum Detail. Indem Sie die Autorenhinweise gründlich lesen, Ihr Manuskript klar strukturieren, den korrekten Referenzstil anwenden und Abbildungen, Tabellen sowie Gleichungen auf hohem Niveau präsentieren, erleichtern Sie es den Herausgebern und Gutachtern, sich auf die Qualität Ihrer Forschung selbst zu konzentrieren.
In Kombination mit gründlicher sprachlicher Überarbeitung, sorgfältiger Prüfung auf Konsistenz und Originalität sowie dem strategischen Einsatz von Vorlagen und Referenzwerkzeugen kann eine gute Formatierung Verzögerungen reduzieren, technische Überarbeitungsrunden minimieren und Ihre Chancen auf eine positive redaktionelle Entscheidung erhöhen. Falls erforderlich, kann die Zusammenarbeit mit erfahrenen menschlichen Korrekturlesern und Lektoren zusätzlich sicherstellen, dass Ihr Manuskript den Erwartungen der Zeitschrift entspricht und bereit ist, in einem anspruchsvollen Publikationsumfeld zu bestehen.
Weiterführende Literatur
Für weitere Einblicke in die Manuskriptvorbereitung und das akademische Publizieren könnten Ihnen die folgenden Ressourcen nützlich sein:
- Plagiat vermeiden durch korrekte Zitationen – Verstehen Sie, wie richtige Zitierpraktiken die Integrität der Forschung unterstützen.
- Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verfassen eines gut strukturierten Forschungsartikels – Lernen Sie, wie Sie Ihr Manuskript logisch von der Einleitung bis zum Fazit organisieren.
- Journal Impact Factor erklärt – Erfahren Sie, wie Zeitschriftenmetriken die Sichtbarkeit beeinflussen und warum sie mit Vorsicht interpretiert werden sollten.
- Verfassen einer Literaturübersicht – Entdecken Sie Strategien zur effektiven Synthese bestehender Forschung.
- Abstracts in Research: Struktur, bewährte Verfahren und häufige Fehler – Verbessern Sie einen der sichtbarsten Teile Ihres Artikels.
Diese Ressourcen können Ihnen gemeinsam dabei helfen, sowohl den Inhalt als auch die Präsentation Ihrer Manuskripte zu verfeinern und so deren Erfolgschancen in wettbewerbsorientierten Fachzeitschriften zu erhöhen.